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Ein Appell für mehr Rendezvous mit uns selbst.

Wieso neigen wir dazu für andere einen großen Aufwand zu betreiben und wir selber bekommen immer nur das Sparmenü. Eine Kollegin hat von ihrer teuren Seife erzählt, die sie geschenkt bekommen hatte und immer nur dann rausholt, wenn sie Gäste hat. Wieso sind wir uns nicht selbst die teure Seife wert?


Was also spricht dagegen, sich die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die man verdient hat? Ich liebe es zu kochen, in erster Linie für andere.

Wenn es darum geht mich selber zu verköstigen, wird es meist eine ziemlich abgespeckte Variante dessen, was ich sonst auf den Tisch zaubern würde, wenn ich nicht alleine wäre.

Doch vorletztes Wochenende habe ich meinen Samstagabend so richtig zelebriert. Ich habe mir aufwendig gekocht, habe es hübsch angerichtet und mir ein Glas Wein dazu gegönnt (da ich das Gefühl hatte, heute würde ich ihn gut vertragen). Es war einfach toll. Im Anschluss habe ich Tarzan geschaut und hatte den schönsten Samstagabend seit langem - mit mir alleine. Das Thema ist nicht, dass ich nicht gut alleine sein kann. Das Thema ist, dass ich mir den Aufwand für das tolle Essen häufig nicht wert bin. Komplett bescheuert oder?


Da die Zeit mit mir selber so schön war, habe ich nun beschlossen, mich regelmäßiger zu tollen Rendezvous, egal ob Zuhause auf der Couch oder zu einem Spaziergang im Wald, ins Hamam, die Kunstausstellung oder ins Kino einzuladen. An diesen Tagen bin ich die wichtigste Person, die Person die es verdient hat mal so richtig verwöhnt zu werden.

Wieso immer darauf warten, bis mal der Partner auf die Idee kommt oder die beste Freundin Zeit hat um Event XY mit mir zu besuchen?

Wie viele Kunstausstellungen habe ich schon verpasst, weil ich keine Begleitung gefunden habe. Ich bin sowieso ein Mensch, der viel Zeit für sich braucht, gerade wenn ich viel arbeite und den ganzen Tag Menschen um mich habe, gibt es nichts Schöneres als nach Hause zu kommen und in seinem Flow den Abend ausklingen zu lassen.


Man ist immer viel zu besorgt, was andere denken, wenn man alleine durch die Ausstellung läuft oder im Kino sitzt. Ich würde behaupten, dass die meisten Menschen nicht einmal wahrnehmen, dass man alleine unterwegs ist. Und wenn sie es wahrnehmen, bedeutet es nicht, dass sie es als komisch empfinden.

Sollten sie es als komisch empfinden, ist es ja deren Empfinden und das hat wiederum absolut nichts mit mir und meinem Empfinden zutun, wenn ich mich “alleine” super wohl fühle und einfach nur froh bin, dass mir niemand mein Popcorn weg futtert.


Also seid euch die teure Seife wert, das aufwändige Dinner for one, die Kunstausstellung oder was euch sonst so Freude bereitet.






 
 
 

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