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  • AutorenbildVanessa

Mona erzählt ihre Geschichte

Hallo ihr Lieben, mein Name ist Mona und ich bin 23 Jahre jung. Ich bekam meine Periode mit 9 Jahren und hatte, mit kurzen Pausen, bis dato nur Probleme. Ich bin in den letzten Jahren körperlich und psychisch durch die Hölle gegangen und freue mich, meine Geschichte erzählen zu dürfen:



1. Wie lange hat es gedauert bis Endometriose bei dir diagnostiziert wurde? Ich hatte bereits mit Eintritt meiner ersten Periode starke Probleme mit meinem Bauch und den dazugehörigen Schmerzen. Ich bin damals in der Schule mehrmals ohnmächtig geworden, weil ich so starke Bauchschmerzen hatte. Auch während meiner Periode bin ich ohne Tabletten nicht zurecht gekommen und konnte teilweise auch gar nicht die Schule besuchen. Damals war ich mit meiner Mutter bei mehreren Ärzten, irgendwann wurde mir dann von einer Frauenärztin die Pille verschrieben. Richtig schlimm wurde es vor vier Jahren, als ich die Pille abgesetzt hatte, da ich immer stärker mit heftigen Nebenwirkungen zu kämpfen hatte. Mehrere Krankenhausbesuche, Neurologen-, Orthopäden-, Radiologie-, Röntgen-, sowie Frauenarztbesuche führten immer ins Nichts. Durch eine Gruppe in Facebook hatte ich Anfang diesen Jahres einen neuen Frauenarzt gefunden und erhielt hier bereits eine Verdachtsdiagnose, die sich letztendlich nach der Operation mit Endometriose und Adenomyose bestätigt hat.


2. Hat man dich von Anfang an ernst genommen oder wurden deine Beschwerden als “normal” abgetan? Zu Beginn wurde bei mir natürlich erstmal alles untersucht, damals wurde aber alles auf die Psyche geschoben. Aussagen wie „Es liegt an dem Schulstress“, „sie isst zu wenig“ oder „sie hat bestimmt nur Liebeskummer“ waren die Standardaussagen der Ärzte. Auch als ich Älter wurde, bekam ich von den Ärzten nur die Aussage, dass es eine psychische Schmerzstörung ist. Niemand schickte mich zum Frauenarzt und da ich die Krankheit natürlich auch bis dahin nicht kannte, kam ich auch nie auf die Idee. Meine alte Frauenärztin schickte mich damals auch immer wieder nach Hause ohne mich wirklich zu untersuchen, geschweige denn zuzuhören. Erst in diesem Jahr hatte ich den perfekten Frauenarzt gefunden, der mich zum ersten Mal ernst genommen hatte und mich auch wirklich untersucht hat.


3. Was sind deine Symptome und welches beeinträchtigt deinen Alltag am meisten? Am meisten einschränkend für mich ist, dass die Symptome relativ ohne Ankündigung kommen und ich nie weiß, wie lange sie bleiben. Zu meinen Symptomen gehören starke Bein- sowie Armschmerzen vor und während der Periode, starke Blutungen, Bauchschmerzen, Schmerzen während dem Geschlechtsverkehr mit meinem Partner, Probleme beim Stuhl-, sowie Uringang, Schmerzen beim Eisprung und Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Verstopfungen und Übelkeit. Zusätzlich kam im letzten Jahr noch hinzu, dass ich vor meiner bzw. während meiner Periode ständig mit Erkältungen zu tun habe.


4. Fühlst du dich aktuell gut aufgehoben bei deinem Arzt und/ oder Heilpraktiker? Ja, definitiv. Ich konnte zum ersten Mal ausgiebig über meine Schmerzen und offen über meine Gefühle sprechen, ohne unterbrochen zu werden. Für mich war es ein schönes Gefühl, endlich ernst genommen zu werden. Ich bin der Meinung, dass man selbst merkt, wenn irgendwas nicht stimmt und ich bin froh, dass ich nie aufgegeben habe.


5. Wie geht dein Umfeld mit der Krankheit um, fühlst du dich verstanden und erfährst du ausreichend Unterstützung? Mittlerweile kann ich offen darüber sprechen und meine Familie sowie Freunde sind für mich da und unterstützen mich, so gut es natürlich geht. Leider hatte ich auch nicht so tolle Erfahrungen sammeln müssen, denn es gab auch Personen, die sich von mir entfernt haben, weil sie der Meinung waren, dass ich mir nur alles einbilde. Ich durfte mir oft anhören, dass man mir das nicht ansieht. Das war natürlich anfangs sehr schwierig für mich, aber mittlerweile bin ich froh, dass diese Menschen kein Teil mehr von mir sind.


6. Wie sehr beeinträchtigt die Endometriose deine Arbeit und deinen Alltag? Aktuell beeinträchtigt sie meinen Alltag leider sehr, da ich aktuell nicht in der Lage bin, körperlich sowie psychisch meine Arbeit aufzunehmen. Auch mein Alltag ist teilweise eingeschränkt, da ich bestimmte Dinge nicht oder nur kurz machen kann. Aber ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören und nur das zu machen, wobei ich mir sicher bin, dass es mir gut tut.


7. Was hättest du direkt nach deiner Diagnose gerne als erstes gewusst? Das mein Kinderwunsch sehr eingeschränkt ist. Dies wurde mir leider erst später mitgeteilt.


8. Kannst du etwas positives aus der Krankheit ziehen? Durch die Krankheit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, auf seinen Körper und sein Gefühl zu hören sowie zu vertrauen. Zudem weiß ich wer in schwierigen Zeiten für mich da ist und das ist ein schönes Gefühl.


9. Was sind deine wertvollsten Tipps in Bezug auf Prävention der Symptome? Ich habe angefangen, sofern es die Schmerzen zulassen, viel Sport zu treiben und auf meine Ernährung zu achten und Magnesium zu nehmen. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass es etwas bringt, auch wenn es nur ein kleines bisschen ist.


10. Was sind deine wertvollsten SOS Soforthilfe Tipps? Buscopan Plus und Novamintropfen.


11. Was möchtest du noch unbedingt loswerden?

Ich wünsche mir, dass die Krankheit mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung bekommt. Frauenärzte aber auch Hausärzte sollten meiner Meinung nach bereits im Wartezimmer auf diese Krankheit aufmerksam machen. Ich hatte Jahre lang kein Wissen über Endometriose und habe mir teilweise im letzten Jahr viele Informationen selber geholt. Ich bitte alle, die unter solchen Schmerzen leiden müssen: Bitte geht zum Arzt. Es ist nicht normal!

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