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  • AutorenbildVanessa

Laura erzählt ihre Geschichte

Aktualisiert: 19. Aug. 2020


1. Wie lange hat es gedauert bis Endometriose bei dir diagnostiziert wurde? Die ersten Beschwerden hatte ich bereits mit meiner ersten Periode. Damals wurde das aber ziemlich schnell abgetan obwohl ich damals in der Schule schon einmal mit dem RTW abgeholt werden musste weil es so schlimm war. Aufgrund der häufigen Fehlzeiten und wegen der starken Schmerzen ging ich mit meiner Mama zum Frauenarzt und bekam die Pille Maxim. Damit waren die Schmerzen erträglicher oder ich lies meine Periode einfach ausfallen, indem ich die Pille durch nahm und somit war das Thema erstmal vom Tisch.




2017 entschied ich mich dazu die Pille abzusetzen. Das war die Zeit als die ganzen Horrormeldungen über Mädchen und Frauen aufkamen, welche an Lungenembolien und Thrombosen verstorben waren. Da ich grundsätzlich ein sehr ängstlicher Mensch bin und mir die negativen Auswirkungen der Pille erst da bewusst wurden, entschied auch ich mich für das Absetzen der Maxim. Die ersten zwei Monate waren super! Kaum Schmerzen ich hab mich mehr wie ich selber gefühlt und war super happy mit meiner Entscheidung. Solange bis die Schmerzen wieder von Mal zu Mal schlimmer wurden, bis hin zum Zusammenbruch mit Kaltschweiß und übergeben. Ich war nicht mehr arbeitsfähig während meiner Periode. Ich ging also bei Google auf die Suche und stolperte recht schnell über den Begriff Endometriose und dachte “ja das könnte passen”.


Ich ging zu meiner Frauenärztin und ihre Aussage war ein Schlag ins Gesicht. “Sie sind doch viel zu jung für Endometriose! Da müssten wir Sie ja operieren und etwas Regelschmerzen hat jede Frau, nehmen sie doch einfach wieder die Pille.” Das war das letzte Mal, dass ich diese Praxis betrat. Das Ganze zog sich noch ein paar Monate bis ich eine neue Frauenärztin fand, welche mich sofort auf Endometriose ansprach und mir eine Überweisung für ein Endozentrum in die Hand drückte. Dort ging man zwar davon aus, dass ich Endo haben könnte, verordnete mir aber wieder erst einmal die Pille. 2019 änderte sich dann alles. Eine Zyste welche mir starke Schmerzen bereitete und sehr schnell wuchs müsse “jetzt raus” sagte die Frauenärztin und so kam es endlich zur OP und zur Diagnose Endometriose. Nach ca. zehn Jahren, wenn ich meine Jugend nicht mit einberechne. Selbst als ich das Thema schon auf dem Schirm hatte, dauerte es bis zur Diagnose noch zwei Jahre, nachdem ich die erste Ärztin darauf ansprach.

2. Hat man dich von Anfang an ernst genommen oder wurden deine Beschwerden als“normal” abgetan? Man nahm mich nicht wirklich ernst ich wurde immer belächelt und mir wurde gesagt ich solle mich nicht so anstellen. Erst meine jetzige Frauenärztin nahm mich das erste Mal ernst. 3. Was sind deine Symptome und welches beeinträchtigt deinen Alltag am meisten? Bevor ich die Pille nahm: Starke lang anhaltende Blutungen in einem sehr kurzen Zyklus. Kaltschweiß, Übelkeit und starke Durchfälle während der Periode und Schmerzen beim Eisprung. Mit der Pille: Ich habe sehr oft Zysten die mir auch oft Schmerzen bereiten sowie Schmerzen von Verwachsungen

4. Fühlst du dich aktuell gut aufgehoben bei deinem Arzt und/ oder Heilpraktiker? Bei meiner jetzigen Frauenärztin fühle ich mich gut aufgehoben und verstanden, ebenso habe ich eine tolle Physiotherapie an meiner Seite die mir sehr hilft.

5. Wie geht dein Umfeld mit der Krankheit um, fühlst du dich verstanden und erfährst du ausreichend Unterstützung? Es ist für viele schwer zu verstehen aber ich kriege von meiner Familie und Freunden viel Verständnis. Meine Oma hat sogar für mich das Buch “Nicht ohne meine Wärmflasche” gelesen um mich besser zu verstehen.

6. Wie sehr beeinträchtigt die Endometriose deine Arbeit und deinen Alltag?

Früher sehr, sehr stark. Als ich auf der Arbeit umkippte war mir das sehr unangenehm und ich habe mich wie eine Belastung für die Kollegen gefühlt. Mittlerweile ist es viel besser durch die Visanne. 7. Was hättest du direkt nach deiner Diagnose gerne als erstes gewusst?

Das die Krankheit chronisch ist. Das habe ich durch eigene Recherche herausgefunden. 8. Kannst du etwas positives aus der Krankheit ziehen? Ich weiß wer wirklich für mich da ist und wem ich am Herzen liege und ich kann die kleinen banalen Dinge viel mehr genießen. Ein Kaffee auf dem Balkon mit der Sonne im Gesicht und recht beschwerdefrei - was für ein Segen! 9. Was möchtest du noch unbedingt loswerden? Schmerzen sind nicht normal! Wer Schmerzen hat sollte unbedingt hartnäckig bleiben auch wenn man von den Ärzten belächelt wird.







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