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  • AutorenbildVanessa

Mareike erzählt ihre Geschichte


Ich habe mit 12 Jahren das erste Mal meine Periode bekommen und ab da hatte ich immer heftige Schmerzen. Es wurde als normal abgetan, der junge Körper muss sich erst an die hormonelle Umstellung gewöhnen.




Mit 14 Jahren war ich das erste Mal bei einer Frauenärztin, die mir sofort die Pille verschreiben wollte, was meine Mutter ablehnte. Darauf folgten weitere Jahre mit Schmerzen, in denen ich oft nicht in die Schule gehen konnte. Meistens hieß es, ich sei zu empfindlich oder würde gar simulieren. Mit knapp 16 Jahren nahm ich dann die Pille, die ich in den nächsten Jahren ständig wechseln musste, weil ich zusätzlich unter starker Migräne litt. Mit manchen ging es ganz gut, mit anderen wieder nicht. Das erste Mal wurde Endometriose 2017 thematisiert, nachdem ich nach einer Blinddarm-OP zunehmende Schmerzen im Blasenbereich bekam. Bei der OP selbst wurde noch nichts entdeckt, was mir bei dem Verlauf meiner Story heute sehr merkwürdig erscheint.


Bis dato hatte ich noch nie etwas von Endometriose gehört, meine Frauenärztin erklärte es kurz, war dann aber der Meinung, dass es nicht sein könne, da ich ja erst operiert wurde, man es da hätte sehen müssen usw. Ein weiteres Jahr mit den schlimmsten Schmerzen verging, bis ich im Februar 2018 erneut vorstellig wurde und sie eine große Zyste entdeckte. Jetzt wollte sie der Sache auf den Grund gehen und wies mich ins Krankenhaus ein, wo ich Anfang März einen ambulanten OP-Termin bekam.

Resultat - ich wachte nach vierstündiger OP mit Katheter und Drainage auf und blieb fünf Tage stationär. Diagnose: tief infiltrierende Endometriose an Gebärmutter, Darm, Blase, Eileiter eingewachsen im Becken.

Auf einmal fragten alle im Umfeld: was ist denn diese Endometriose? Wo kommt es her? Warum wurde das nicht früher erkannt? Tja, wie so viele andere wissen wir ja warum: Weil es immer noch nicht ernst genommen wird! Danach wurde ich allerdings abgespeist mit der allseits bekannten Pille Visanne und "dann werden Sie mal schnell schwanger. Nach sechs Monaten ab ins Kinderwunschzentrum!" Das sind ja tolle Aussichten!


Tatsächlich setzten wir nach unserer Hochzeit im August 2019 die Pille ab und es wollte nicht klappen. Das ist doch eigentlich völlig normal, aber wir waren so unter Druck gesetzt durch diese "6-Monats-Regel", dass wir uns im April im KiWu-Zentrum anmeldeten. Dann kamen die ganzen Voruntersuchungen auf uns zu und der Arzt sagte schon, dass wir vorher nochmal operieren werden, um zu schauen, was alles wieder gewachsen ist. Wir dachten: "Okay, natürlich wird es nicht funktionieren, aber wir bekommen Hilfe und werden ein Baby bekommen. Alles wird gut!" Damit war das Thema "natürlich schwanger werden" für uns erledigt.


Am Tag des Spermiogramm-Termins meines Mannes habe ich einen positiven Schwangerschaftstest gemacht. Einfach so!

Nun bin ich in der 13. SSW und alles verläuft gut! Wenn ich sehe, wie viele Frauen betroffen sind, bin ich sehr erschrocken und vor allem, dass es noch so viel schlimmer geht, was all die Frauen durchmachen und ertragen müssen. Gleichzeitig sind sie so stark und das zu sehen, hat mir sehr geholfen mit meiner Diagnose umzugehen. Anna Wilken hat mir zum Beispiel auch sehr geholfen, durch sie habe ich mit der Myoreflextherapie begonnen, was sehr gut tat vor der Schwangerschaft und was ich jetzt auch noch nutze. Danke euch allen, für eure tolle Aufklärungsarbeit!!! ❤❤❤

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